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1320. Juli 27. Frankfurt.

Suntagh an sunt Jacobs daghe.

Heinrich, Herzog zu Schlesien und Herr zu Fürstenberg und Jauer, gelobt dem Herzog Wratislaw von Stettin gegen Jedermann zu helfen, ausgenommen den römischen König Ludwig, Herzog Bernhard und Herzog Polke, seine Brüder, den König von Böhmen, den König von Krakau, Herzog Heinrich (von Breslau) und Herzog Bolislau (von Liegnitz), seine Vettern. Die Lande, Festen oder Städte, die er z. Z. hat, soll er behalten; was er später mit Gewalt oder durch Verhandlung gewinnt, soll er mit dem Herzog Wratislaw theilen ausser dem Lande Ucker. Hat aber Herzog Wratislaw die Uckermark z. Z. noch nicht und bedarf er Heinrichs Hilfe dazu, so muss er dieselbe mit ihm theilen, jedoch soll er die Stadt Eberswalde mit dem dazugehörigen Land zuvor behalten. Ferner gelobt Heinrich dem Herzog Wratislaw, mit bereitem Volk zu Hülfe zu kommen up daz velt an dher mantal, wenn er es bedarf und Frommen und Schaden nehmen na dher mantal. Bedarf Herzog Wratislaw seiner in dem Niederland (d. h. Pommern und Mecklenburg) zur Teiding, so soll er an dem bestimmten Tage kommen, und derselbe das erworbene Land mit ihm theilen. Ist ihm die Teiding nicht genehm, so sollen von beiden Theilen vier Ritter Herr Albrecht von Hakeborn, Herr Gebhard von Querfurth, Herr Widego von Wedel und Herr Henning Bere, die Marschälle, in Frankfurt, Krossen oder Neu-Landsberg einreiten und vor einem Monat nicht wegreiten, ehe dieselben die beiden Fürsten verglichen haben. Können diese sich nicht einigen, so sollen innerhalb eines Monats beide Fürsten selbst zu denselben Rittern beiderseits, jeder Herr mit 12 Rittern und Knechten in dieselbe Stadt einreiten und nimmer herauskommen, ehe sie verglichen sind. Weiter gelobt Herzog Heinrich, ohne den Willen und die Zustimmung Herzogs Wratislaws sich mit keinem Fürsten oder Herrn zu berichten. Herzog Wratislaw soll Herrn Luther von Scriverdorp (Schreibersdorf) sein Gut gütlich entscheiden.

Z.: Herr Albrecht von Hakeborn, Gebhard von Querenvort, Herr Luther von Schreibersdorf, Widego von dem Sacke, Hermann Buch, Kunat von Cedelitz, Heinrich von Ditmersdorp, Sivart von dem Sare (Sahr) und Otto von Lossow.


Aus dem Or. im Stettiner Staatsarch. abgedr. bei Riedel, Cod. dipl. Brandenb. II. 1, S. 457.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.